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Hier findest Du immer wieder neue Gedanken und Geschichten rund um die Themen Naturpädagogik, Coaching und Waldbaden.

Respekt - was ist denn das?

"Respekt bedeutet Achtung oder Wertschätzung gegenüber einer Person, Meinung oder Lebensweise ohne notwendigerweise die entsprechende Ansicht oder Lebensauffassung zu übernehmen." - so definiert es die Bundeszentrale für politische Bildung. Was bitte ist daran so schwierig? Egal, ob ich mit Jugendlichen über die richtige Wortwahl diskutiere oder mit Hundebesitzern, weil sie ihren Bello in der Brut- und Setzzeit ohne Leine quer durchs Unterholz rennen lassen, immer häufiger schlägt mir die ganze Macht des Wortes entgegen. Zuhören, die Meinung des Anderen wenigstens zulassen, vielleicht sogar in eine Diskussion einsteigen? Nein danke, lieber direkt laut werden, gerne auch noch eine Beleidigung raushauen, die Faust oder den Mittelfinger gen Himmel recken und dann kopfschüttelnd abhauen, das geht immer. Ich will den Menschen ja gar nichts Böses, glaube sogar, dass ich mich freundlich und nett an sie wende und habe auch noch ein paar Argumente für meine Sichtweise dabei, aber das wollen immer weniger Leute hören. Wertschätzung - meine Werte also zu schätzen wissen, das geht nicht. Aber dafür müsste man sich ja vielleicht mit seinen eigenen Werten befassen und nicht nur mit seinem Ego...
Zufrieden aber müde

So könnte ich ein Fazit unter den ersten Vater-Kind-Waldtag schreiben: 7 Väter, 7 Kind und ich, um 9 Uhr ging´s los, um 14 Uhr waren die meisten Kinder so müde, dass alle nach Hause wollten und auch ein Vater sagte: "Eigentlich wollte ich noch im Garten etwas machen, aber ich glaube, ich gehe jetzt auf die Couch!"
Bewegung, frische Luft, ein paar Infos und viele Spiele hatten die Vater- und Kind-Gespanne bis dahin hinter sich gebracht. Während auf dem Grill die Wildwurst Farbe annahm, konnten die Präparate der Rollenden Waldschule bestaunt werden, ein Memory mit Wildtieren lag bereit und auf den Bänken im Wald wurde es gemütlich.
Schön war es - das finde auch ich - und freue mich auf die nächste Aktion am kommenden Samstag!
Vater und Kind im Wald

"Kannst Du mal was für Väter und Kinder im Wald machen? Nen ganzen Samstag???" Klar, kann ich! Die Anfrage aus einem Kindergarten habe ich gerne aufgegriffen und innerhalb weniger Tage waren die Plätze für acht Väter mit Kindern weg. Also: Gleiche Kita, gleiches Thema - und wieder waren die Plätze nach wenigen Tagen ausgebucht. Aber warum? Schon seit Jahren beobachte ich, dass es einen Trend zu immer mehr "GRÜN" im Leben gibt. Durch Corona wurde der Drang nach draußen sicher noch verstärkt, weil vielen Menschen während der Zeit der Kontaktbeschränkungen die Decke auf den Kopf fiel. Und plötzlich bekommt der deutsche Wald einiges an Romantik, die er ja schon einmal hatte, wieder zurück. Und das zweite Phänomen ist: Immer mehr Väter suchen gemeinsam mit ihren Kindern Inspiration im Grünen.
Ich helfe gerne mit, habe die Rollende Waldschule und Wildwurst bestellt und nun freue ich mich auf zwei Samstage mit
Digital Detox - das kann was...

Seit Aschermittwoch verzichte ich auf Instagram und Facebook. Nicht ganz einfach, aber es klappt und bringt in der Tat mehr Zeit für andere Dinge. Okay, einmal am Tag schaue ich nach, ob mich jemand per Messanger oder Nachrichtendienst erreichen wollte und dann blockiere ich auch direkt die, die mich in ihren Storys markiert haben, weil ich 5.000.000$ abholen soll, aber das war es dann.
Manchmal muss man sich einschränken, um etwas mehr zu bekommen, manchmal muss man verzichten, um zu gewinnen, manchmal muss man etwas weglassen, um Neues zu entdecken.

Versuch das mal!
QualitätsAnalyse

Auch Schule muss sich - regelmäßig - einer Qualitätsanalyse stellen. Prüfer prüfen Unterlagen, besuchen Unterricht, analysieren, interpretieren, informieren über Stärken und "Entwicklungspotenziale". Aber was ist mit den Schülerinnen und Schülern? Stellen die die Lehrkräfte nicht jeden Tag auf den Prüfstand? Lässt die die Qualität von Schule nicht zum Beispiel auch an den Abschlüssen erkennen - oder besser noch an den Anschlüssen? Wie viele Schülerinnen und Schüler gehen nach zehn, zwölf oder 13 Jahren in eine Ausbildung, ein Studium oder weiter zur Schule? Wie sind sie auf das "Leben" vorbereitet, wie kommen sie zurecht? Haben sie das passende für sich gefunden, oder streichen sie nach vier Wochen wieder die Segel?
All diese Fragen finde ich mindestens ebenso wichtig wie der Anteil der von Schülern moderierten Plenumsphasen in einer 20-minütigen Unterrichtsbeobachtung.
Lieber gemeinsam als einsam

Zusammen ist Vieles leichter! In einer Welt, die komplett vernetzt ist, musst auch Du Deine Partner finden. Egal wofür: Der Austausch über den Job, das gemeinsame Essen, Kegeln, Zusammenarbeiten - Du brauchst Partner! Als Lehrer habe ich schnell festgestellt, dass es zwei Typen in den Lehrerzimmern der Republik gibt: Die einen, die alles alleine machen, ihre eigenen Arbeitsblätter anfertigen, Unterricht für ihre Klasse und sich vorbereiten. Und die anderen, die Teamplayer, die sich gemeinsam an die Vorbereitung der Reihen machen, Material untereinander austauschen, gemeinsam Klassenarbeiten und Tests konzipieren und so voneinander profitieren. Ja, man muss sich abstimmen, muss teilen und anderen an seinem Erfolg teilhaben lassen, dafür partizipiert man aber auch dem Können und Wissen der anderen, spart Zeit und Energie für etwas Wichtigeres. Entspannung zum Beispiel, oder ein gemeinsames Kaffeetrinken.
Probiere es als aus - gemeinsam sind wir stärker! 
Kurz durchatmen

In Nordrhein-Westfalen gibt es heute Zeugnisse. Damit endet das erste Halbjahr und am Montag beginnt Teil 2. Hast Du Zeit zum Durchatmen zwischen den beiden Halbjahren? Ein freies Wochenende? Vielleicht sogar einen beweglichen Ferientag am Montag und deshalb ein "langes" Wochenende?
Pass gut auf Dich auf! Die Arbeitsbelastung war nach den Weihnachtsferien bestimmt auch bei Dir hoch, viele Konferenzen, Elterngespräche, Vorbereitungen für das zweite Halbjahr... Aber jetzt heißt es erst einmal inne zu halten, schau auf die guten Dinge im ersten Halbjahr zurück und freue Dich auf die tollen Erlebnisse, die Du mit Deinen Schülerinnen und Schülern im zweiten Halbjahr haben wirst!
Ab nach draußen - drinnen?!

Ja, ab nach draußen geht auch in Räumen! Immer wieder bin ich in Senioreneinrichtungen zu Gast und wir beschäftigen uns drinnen mit dem draußen. Besonders wichtig ist es dann, möglichst viele Sinne anzusprechen, auch für den Fall, dass bei dem Einen oder der Anderen manche Sinne eingeschränkt sind. Ein paar Felle von Fuchs, Mader und Co zum Beispiel wecken bei vielen Senioren Erinnerungen, an Fichtenzweigen zu riechen schafft Inseln, die an früher erinnern. Und natürlich lassen sich ganz toll Bilder einbinden.

Ganz alleine unterwegs?

Nein, alleine sind wir nie und wenn mal kein anderer Mensch in der Nähe ist, dann gibt es immer noch die Umwelt um uns herum! Und die ist immer da: Im Naturcoaching, aber auch im Waldbaden nutzen wir sie gemeinsam. Wir schauen uns ab, was der Wald in den Jahrhunderten seines Wachstums geschafft und geschaffen hat, finden Parallelen und Anknüpfungspunkte und machen ihn so zu unserem Teampartner bei der Suche nach neuen Wegen für unsere Herausforderungen.
Was machst Du eigentlich noch alles?

Das werde ich in der Tat oft gefragt. Oder auch: Was machst Du eigentlich nicht? Klar, ich engagiere mich ehrenamtlich, im Sportverein, im Förderkreis Lernort Natur, in der Kirchengemeinde... Und ebenfalls klar: Auch mein Tag hat nur 24 Stunden. Da muss ich mit meiner Zeit haushalten, immer wieder Entscheidungen für etwas treffen und gleichzeitig gegen etwas anderes. Aber was wäre unsere Gesellschaft ohne das Ehrenamt? Wie würde sie funktionieren ohne die vielfältigen Betätigungen von Menschen, die etwas gerne machen - ohne Geld, wenn´s gut läuft für etwas Anerkennung oder ein "Danke schön!". 
Es geht natürlich auch ohne: Natürlich habe auch ich schon Ämter gehabt, für die es nicht einmal ein einfaches "Danke" gegeben hat. Aber diese Ämter habe ich nicht mehr: Viel Zeit sind in diese Aufgaben geflossen, ungezählte Abende und Wochenenden und nach 20 Jahren blieb nichts außer einem "Tschüss". Das tat weh, hat aber meine Entscheidung, das Amt aufzugeben, bestärkt und - und das ist auch wichtig - Platz gemacht für etwas Neues.
"Ich bin Dein schlechtes Gewissen..."

Hast Du auch ein schlechtes Gewissen, wenn Du Dich krankmelden musst? Die Kollegen müssen mehr arbeiten, es gibt ein kleines Chaos im System und das nur, weil Du einen kleinen Husten hast?
Schütze Dich selbst, nimm Dich und Deine Bedürfnisse ernst, werde gesund, dann bist Du für Dein Unternehmen viel wertvoller, arbeitest produktiver. Glauben wollte ich das übrigens auch nicht. Bis mich Corona übermannte - im wahrsten Sinne des Wortes. Mein einem positiven Testergebnis darf ich nicht arbeiten gehen, egal, wie gut oder schlecht es mir körperlich geht. (Und es gibt mir wirklich schlecht!) In diesem Fall aber hat jemand anderes die Entscheidung, ob ich zu Hause bleibt oder nicht, für mich getroffen, nämlich der Gesetzgeber. Wenn ER sagt, bleibt zu Hause, dann bleibe ich natürlich zu Hause.
Manchmal brauchen wir vielleicht einen inneren Gesetzgeber, der uns davon überzeugt, dass Gesundwerden wichtiger sein kann als reibungslose Betriebsabläufe.
Wie geht´s eigentlich weiter?

Einen bunten Strauß an Ausbildungen rund um den Wald und die Natur habe ich jetzt abgeschlossen, aber wie geht es weiter? Gerne würde ich das Naturcoaching und meine Waldbaden-Angebote ausbauen. Aber wie? Und für wen? Und wann und wo???
Gerade ordne ich mich neu, versuche mich neu aufzustellen, eine Zielgruppe zu definieren und freue mich da über ein tolles Hilfsangebot von außen. Ich habe gerade einen Strategieworkshop gebucht und bin gespannt, was es da Neues für mich gibt.
Wenn´s soweit ist, lest Ihr es hier!
Waldbaden für Kolleginnen und Kollegen

Raus aus dem Schulalltag, rein in den Wald: So war die Veranstaltung Ende Oktober für zehn Lehrerinnen und Lehrer überschrieben. Ein wahrer Wettlauf um die begrenzten Plätze hatte vorher im Lehrerzimmer stattgefunden, denn jeder wollte einmal dieses "Waldbaden" ausprobieren. Zwei Stunden lang standen an diesem Freitagnachmittag dann nicht Mathe, Chemie und Englisch auf dem Stundenplan, sondern Achtsamkeit, ShinrinYoku und Entspannung. Zur Einstimmung gab es einen kurzen Impuls zu den fünf Säulen der Achtsamkeit. Dann zog sich eine schlendernde Schlage - die meisten Teilnehmenden waren barfuß - über einen Waldweg. Auf einem kurzen Stück Straße wurden schon die ersten Erfahrungen mit unterschiedlichen Untergründen gemacht, dann ging es in einen schönen Buchenwald.
Augen-QiGong, schweigend gemeinsam ein Kunstwerk bauen, Stille genießen aber auch aushalten - diese und einige weitere Übungen brachten die Kolleginnen und Kollegen immer weiter weg vom Schulalltag und immer näher an die Entspannung. Und wer wollte, der konnte natürlich - im Rahmen einer Meditation - auch noch "seinen" Baum umarmen.
Nach fast drei Stunden endete der Nachmittag dann entspannt bei Kaffee und Plätzchen und ein sonniges Wochenende konnte beginnen.

Auf der Suche nach der Freiheit

Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie biete ich für ein Jugend- und Familienbildungswerk in jeden Ferien geführte Waldspaziergänge für Familien an. Entstanden ist die Idee vor den Sommerferien 2020, vor allem für Familien, die wegen der Pandemie nicht in den Sommerurlaub fahren können. Geplant hatte ich drei Termine, am Ende war ich sechsmal mit jeweils zehn bis zwölf Spaziergängern im Wald. Seitdem ist die Nachfrage etwas abgeflacht, aber ich bin noch immer gerne mit Familien im Wald unterwegs. 
Woher kommt diese Nachfrage? 
Ich glaube, dass es eine Mischung ist zwischen "Ich kann meinen Kindern die Natur nicht selber erklären, schön, dass es dieses Angebot gibt" und "Wald ist immer gut und abends sind die Kinder müde". Beides stimmt und weiteres trifft den Kern - finde ich. Das Wissen im Baumarten und Tiere des Waldes nimmt immer weiter ab. Unsere Eltern konnten uns noch erklären, was in der Natur passiert, viele Eltern heute können es nicht mehr - würden es aber gerne können.
Der Jagdschein, die umfangreiche Ausbildung in Flora und Faune, Ökosystem und juristischem Wissen, hat bei die mir Grundlage gelegt, für das Wissen, das ist gerne weitergebe.